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Spitzenkoch Tristan Brandt im Tambourine Room by Tristan Brandt. Foto: Michael Pisarri

Der Kürbis zu Halloween: mehr als nur eine Grusel-Deko!

Durch mein Sternerestaurant Tambourine Room by Tristan Brandt, geleitet von Küchenchef Timo Steubing, in Miami, Florida, bin ich bereits ausgiebig amerikanisiert. Deshalb möchte ich auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, für die amerikanische Sichtweise auf das Kult-Volksfest im Herbst schlechthin begeistern. Halloween, Gruselkleidung und natürlich der Kürbis, sind in den USA viel mehr als nur eine Nacht voller Verkleidungen, sondern ein Lebensgefühl, auf das sich die Amerikaner bereits lange vorher einstimmen - auch in der Küche!

Kürbis: der perfekte Allrounder für die Herbstküche

Der Kürbis ist nicht nur dekorativ, sondern kalorienarm und reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Beta-Carotin, Vitamin A und Kalium. Zudem kann man ihn komplett verwerten – von den Kernen bis zur Schale! Gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und bewusster Konsum eine immer größere Rolle spielen, ist der Kürbis ein Paradebeispiel dafür, wie man Lebensmittel wertschätzend nutzen kann.

Die meisten Menschen werfen die Kerne bei der Zubereitung einfach weg, aber geröstet sind sie eine Delikatesse. Sie sind eine tolle Knabberei oder eine nahrhafte Ergänzung zu Salaten und Suppen. Kürbiskerne enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren und Proteine, die nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch extrem lecker sind.

Den Klassiker Kürbissuppe kennt so gut wie jeder, aber es gibt auch viele weitere spannende Möglichkeiten, das Kürbisfleisch produktiv zu verwenden. Ob als Püree für Kuchen und Muffins oder in Stücken gebacken als Beilage, der Kürbis bringt Abwechslung in die Herbstküche. Besonders gut lässt sich das Fruchtfleisch auch als Füllung für Ravioli oder Gnocchi verarbeiten.

Je nach Kürbissorte kann die Schale problemlos mitgegessen werden und muss nicht aufwendig entfernt werden. Der Hokkaido-Kürbis ist hier ein hervorragendes Beispiel. Die Schale wird beim Backen schön weich und verleiht dem Gericht eine tolle, zusätzliche Textur.

Viele wissen nicht, dass auch die Blüten und Stiele des Kürbisses essbar sind. Kürbisblüten lassen sich wunderbar füllen und bringen eine feine, zarte Note auf den Teller. Die Stiele, richtig zubereitet, können ebenfalls eine Delikatesse sein, sie benötigen nur etwas länger, um weich zu werden und sollten gut gewürzt sein.

Halloween mal anders – nachhaltig und kreativ

Es lohnt sich also bei der nächsten Halloween-Deko und beim Kochen kreativ zu werden und den Kürbis ganzheitlich zu verwerten. Damit schont man nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für Abwechslung und mehr Geschmack in der Küche. Kürbis ist längst nicht nur ein Dekoelement, sondern eine vielseitige Zutat, die in keiner Herbstküche fehlen sollte.

Happy Halloween wünscht
Ihr Tristan Brandt

Rezept vom Spitzenkoch: Kürbis-Gnocchis für 4 Personen

Zutaten

  • 400g Kürbisfleisch (ohne Kerne)
  • 400g Kartoffeln
  • 250g Mehl
  • 1 Eigelb
  • 60g Butter
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 100g Parmesan
  • Mehl zum Ausrollen

Zubereitung

Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen. Anschließend durch die Kartoffelpresse drücken. Den Kürbis in walnussgroße Stücke schneiden, mit Salz würzen und im Ofen bei 180g ca. 30 Minuten lang weich garen und zu einem Püree mixen.

Alles zusammen in eine Schüssel füllen, Mehl, Eigelb, Salz, Pfeffer hinzugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Sollte die Masse zu klebrig sein, einfach noch etwas Mehl ergänzen.

Die Arbeitsfläche bemehlen und aus der Masse Rollen von circa 1 cm Durchmesser formen. Diese mit dem Teilschaber in 1 cm große Stücke trennen und Gnocchis daraus formen. In köchelndes Salzwasser geben und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Mit dem Schaumlöffel herausnehmen und kurz abtropfen lassen.

Die Butter in der Pfanne schmelzen und die Gnocchis darin zusammen mit etwas Wasser und dem geriebenen Parmesan schwenken.